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NEPAL – NEPAL - NEPAL |
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Schulprojekt Phortse |
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Ankunft in einer Lodge in Phortse: Wir werden
freundlich empfangen. Die Wirtin heizt mit getrocknetem Yakdung ein
und überreicht uns die Speisekarte. Sie spricht nicht Englisch,
versteht aber, was wir essen möchten. Als wir bezahlen wollen,
bringt sie uns wieder die Speisekarte. Wir müssen unsere Konsumation
selbst ausrechnen. Sie kann weder lesen noch schreiben... Wir hoffen
für sie, dass nur ehrliche Touristen in ihrer Lodge einkehren.
Das Dorf Phortse liegt im Khumbu-Gebiet südlich des Mount Everest,
abseits der Haupt-Trekkingrouten. Da es schwierig zu erreichen ist,
kommen nur selten Touristen in dieses große Bauerndorf auf 3.800
m. Dementsprechend hat Phortse seine Ursprünglichkeit und Sherpakultur
so gut erhalten wie kaum ein anderer Ort in diesem Gebiet.
Unter der Nepalis gilt Phortse als sehr rückständig. So
heißt es im Khumbulied:
„... Unser Beschützer Khumbi Yülla reitet auf einem
weißen Pferd. Sein Kopf ist Namche Bazar (Hauptort), sein Rumpf
ist Khumjung (größtes Bauerndorf) und sein Hinterteil Phortse,
weil dort alle so schmutzig sind und ein bisschen hinten nach... „
Laut Sir Edmund Hillary und Tony Freake bekam Phortse auch diesen
Ruf, weil die Leute dort unter Jodmangel litten und die Auswirkungen
fatal waren (Kröpfe, geistige Behinderungen... ). Tony Freake
wollte helfen, plante und sammelte Geld für die Dorfwasserleitung,
für ein Kleinkraftwerk zur Stromversorgung und einen Tempel.
Phortse ist nur per Hubschrauber oder nach tagelangem Fußmarsch
zu erreichen. Es liegt gute 3 Gehstunden von allen anderen Ortschaften
entfernt (Khumjung, Pangboche, Devuche-Tengboche) und die Wege sind
mühsam zu bewältigen (einige 100 Höhenmeter Abstieg
von Khumjung, dann über einen Höhenweg wieder hinauf bis
zu einem Pass, nochmals weit hinunter in eine Schlucht und über
eine Brücke zum Anstiegsweg, der hinauf ins Dorf führt...
) ein Schulbesuch in Khumjung oder Tengboche war somit ausgeschlossen
bis Sir Ed eine kleine Schule mitten in Phortse baute. Doch ohne Ausstattung
und weitere Unterstützung nützte auch das nicht viel. Die
Schüler lernten kaum lesen und schreiben. Mädchen mussten
ohnehin zu Hause helfen und durften nicht zur Schule gehen. Das Ergebnis
ist 90 % Anteil an Analphabeten bei den Frauen... Die staatlichen
Lehrer kommen aus dem Tiefland und einem anderen Kulturkreis, sind
Hindus und sprechen nur Nepali. Das bedeutet, dass die Kinder gleich
am ersten Schultag mit einer Fremdsprache konfrontiert werden und
es ihnen bei Strafe verboten ist, in der Schule Sherpa zu sprechen
(staatl. Anordnung, keine Tyrannei von den Lehrern). Englisch sprechen
die staatlichen Lehrer selbst kaum. Ohne Englisch bekommt man aber
als Sherpa keinen guten Job, kann nur als TrägerIn oder im besten
Fall als Koch arbeiten. Die Kosten für eine Lehrkraft, die ein
verständliches Englisch unterrichtet, nicht nur die Kinder auch
die Erwachsenen, würden pro Monat etwa 100 Euro betragen....
Papa Toni (so nennen ihn die Nepali) suchte Sponsoren, stellte 2 Tischtennis-Tische
in die alte, zugige (es gibt kein Glas in den Fenstern) Hillary-Schule
und baute daneben ein neues Gebäude mit 4 schönen Klassen
und einer einfachen Unterkunft für die 3 Lehrer, wo diese mit
ihren eigenen Kindern wohnen können (immer noch unerträglich
für unserer Verhältnisse). Die Klassen sind liebevoll ausgestattet
(aber wie alles dort oben ohne Heizung!) und auch die 3 neuen LehrerInnen
bemühen sich sehr, den Kindern etwas beizubringen. – Inzwischen
dürfen auch Mädchen die Schule besuchen.
Auf die finanzielle Unterstützung durch Sponsoren ist die Schule
aber auch weiterhin angewiesen. Wer mehr etwas für die Schule
tun oder über Papa Tonis Projekte für Phortse erfahren möchte...
http://www.phortsecommunityproject.org.uk/
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